Anserine/Gänsefingerkraut
Anserine, auch bekannt als Gänsefingerkraut Potentilla anserina, ist eine Pflanze mit einer langen Tradition in der europäischen Volkskunde. Der Name Anserine leitet sich von anser ab, dem lateinischen Wort für Gans, da das Kraut oft auf Weiden zu finden ist, wo Gänse grasen. Die Pflanze mit ihren feinen, silbrig glänzenden Blättern und den leuchtend gelben Blüten galt schon in alten Zeiten als ein geschätztes Kraut in der Naturheilkunde und wurde von vielen Kräuterkundigen verwendet.
Bereits Hildegard von Bingen, die berühmte Klosterfrau des Mittelalters, erwähnte das Gänsefingerkraut in ihren Schriften. Sie sah in ihm eine Pflanze, die fest mit der Natur und den Jahreszeiten verbunden war. Besonders Frauen verwendeten das Kraut häufig, da es in der Volksheilkunde als sanfter Begleiter galt. Auch Paracelsus und später Pfarrer Künzle lobten das Gänsefingerkraut für seine Vielseitigkeit. In ihren Schriften hoben sie die Anwendung von Anserine in der traditionellen Frauenheilkunde hervor und empfahlen das Kraut oft in Tees oder Umschlägen.
Maria Treben, die bekannte Kräuterfrau des 20. Jahrhunderts, empfahl das Gänsefingerkraut ebenfalls als Teil der Hausapotheke. Sie betonte die sanfte und harmonische Natur der Pflanze und empfahl es oft in Kombination mit anderen Kräutern wie Schafgarbe, Frauenmantel und Melisse.
Ein altes und traditionelles Rezept, das in der Volkskunde überliefert wurde, ist die sogenannte Krampfmilch. Diese Zubereitung wurde besonders von den Frauen in den ländlichen Gebieten genutzt und war ein einfaches, aber effektives Hausmittel. Das Rezept für die Krampfmilch ist simpel und lässt sich leicht umsetzen:
Rezept für Krampfmilch:
- 1 bis 2 Teelöffel getrocknetes Gänsefingerkraut Anserine
- 1 Tasse Milch (ca. 250 ml)
Das Gänsefingerkraut wird in die Milch gegeben und sanft aufgekocht. Nach etwa 5 bis 10 Minuten Ziehzeit wird die Mischung abgesiebt. Die Krampfmilch kann warm genossen werden, und man kann nach Belieben etwas Honig hinzufügen, um den Geschmack zu verfeinern.
Dieses Rezept war vor allem in den ländlichen Gegenden Europas bekannt und wurde oft von Generation zu Generation weitergegeben. Es zeigt, wie tief verwurzelt das Wissen um die Natur und ihre Pflanzen im Alltag der Menschen war. Die Krampfmilch galt als beruhigendes Getränk, das in Momenten der Ruhe und Entspannung getrunken wurde.
Die Anserine, oder Gänsefingerkraut, bleibt bis heute ein Symbol für die Kraft der einfachen, naturverbundenen Heilpflanzen. Mit ihrer reichen Geschichte und den vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten ist sie ein wunderbares Beispiel dafür, wie die Weisheit der Kräuterkunde über die Jahrhunderte hinweg bewahrt wurde.
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