Frauenmantelkraut
Alchemillae herba, besser bekannt als Frauenmantel, ist eine der ältesten und tief verehrten Pflanzen in der Frauenheilkunde. Ihr Name leitet sich von den zarten, fächerförmigen Blättern ab, die wie ein schützender Mantel wirken, der eine Frau umhüllt. Diese Symbolik des Schützens und Bewahrens durchzieht die Geschichte des Frauenmantels, und er galt stets als treuer Begleiter in verschiedenen Lebensphasen von Frauen.
Schon die Druiden der keltischen Kultur verehrten den Frauenmantel als eine Pflanze, die in enger Verbindung zur weiblichen Kraft stand. Der Morgentau, der sich in den Blättern des Frauenmantels sammelte, wurde von den Alchemisten des Mittelalters als „himmlischer Tau“ verehrt. Diese winzigen Wassertropfen, die auf magische Weise auf den Blättern ruhten, wurden für rituelle Reinigungen verwendet und galten als Zeichen der Reinheit und Erneuerung. Man glaubte, dass der Tau, eingefangen in den Blättern des Frauenmantels, besondere Kräfte besäße, und in der alten alchemistischen Tradition wurde er als Symbol des Neuanfangs und der Transformation angesehen.
Auch in den Dörfern war der Frauenmantel ein vertrauter Begleiter im Leben der Frauen. Man erzählte sich, dass eine Frau, die unter einem Frauenmantelstrauch sitze, während der Morgentau auf die Blätter fiel, von der Göttin selbst beschützt werde. Es hieß, diese Frau würde Frieden und Kraft finden und sei auf all ihren Wegen begleitet. Frauen, die sich ein Kind wünschten, gingen oft barfuß über Wiesen, die von Frauenmantel bewachsen waren, und sammelten die Tautropfen, um sie sanft auf ihre Haut zu reiben, als Zeichen der Fruchtbarkeit.
Maria Treben, die berühmte Kräuterkundige des 20. Jahrhunderts, beschrieb den Frauenmantel als einen treuen Begleiter der Frauen. In ihren Schriften hob sie hervor, wie wichtig diese Pflanze in der traditionellen Frauenheilkunde war. Frauenmantel wurde von Generation zu Generation als Tee oder in Bädern verwendet und oft in Mischungen mit anderen Kräutern wie Schafgarbe, Melisse, Brennnessel oder Himbeerblättern kombiniert.
Pfarrer Künzle, ein Schweizer Kräuterexperte, betrachtete den Frauenmantel als Symbol für das Gleichgewicht in der Natur und das Leben. Er erzählte von alten Bräuchen, bei denen Frauen, die sich Kinder wünschten, barfuß über taufrische Wiesen mit Frauenmantel liefen, um die Fruchtbarkeit zu fördern. Diese Traditionen zeigen die tiefe Verbindung der Pflanze zur Natur und zur Weiblichkeit.
Frauenmantel ist Teil der Rosengewächse, und in der Vergangenheit wurde er nicht nur für Tee und Bäder verwendet, sondern auch für das Bettstroh von Frauen, die entbunden hatten. Hebammen nutzten die weichen Blätter des Frauenmantels, gemeinsam mit anderen Kräutern wie Schafgarbe, Johanniskraut und Melisse, um ein schützendes und beruhigendes Lager zu bereiten. Diese alten Bräuche zeigen, wie stark der Frauenmantel mit der Pflege und dem Wohl von Frauen verbunden war.
Für die Zubereitung eines traditionellen Frauenmanteltees werden 1 bis 2 Teelöffel klein geschnittenes Kraut mit 1/4 Liter kochendem Wasser übergossen und 8 bis 10 Minuten ziehen gelassen. Der Tee wurde in der Volkskunde gerne genossen, um die ruhige und harmonisierende Wirkung des Krauts zu erleben. Auch Sitzbäder waren eine beliebte Anwendung: Eine Handvoll Frauenmantel wurde mit 1 Liter kochendem Wasser übergossen und nach dem Abkühlen in eine Sitzbadewanne gegeben, um das Wohlbefinden zu unterstützen.
Die Verwendung des Frauenmantels hat eine lange Tradition, die bis heute überlebt. Er erinnert uns an die tiefe Verbindung zur Natur und das Wissen, das über Generationen weitergegeben wurde. Auch heute noch wird der Frauenmantel als Tee oder Tinktur geschätzt und in der Kräuterkunde für seine vielseitigen Eigenschaften verwendet.
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