Johanniskraut geschn.
Hypericum perforatum L. Johanniskraut mit seinen gelben Blüten, ist vielen noch aus der Kindheit bekannt. Johanniskraut Hypericum perforatum hat eine lange und faszinierende Geschichte, die tief in der Kräuterkunde verwurzelt ist. Es ist eine der bekanntesten Pflanzen, die seit Jahrhunderten in der Volkskultur und traditionellen Anwendungen geschätzt wird. Schon die alten Griechen und Römer kannten das Johanniskraut und verbanden es mit mystischen Kräften. Seinen Namen verdankt es der Blütezeit rund um den Johannistag 24. Juni, der traditionell als Sommersonnenwende gefeiert wird. In dieser Zeit, wenn das Kraut seine leuchtend gelben Blüten entfaltet, wurde es oft gesammelt und als Symbol für das Licht und die Sonnenkraft angesehen.
Im Mittelalter spielte Johanniskraut eine wichtige Rolle in den Klostergärten der Mönche und Nonnen, die damals führend in der Kräuterkunde waren. Hildegard von Bingen, eine berühmte Benediktinerin und Kräuterkundige des 12. Jahrhunderts, schrieb über die Pflanze in ihren Werken und lobte deren Bedeutung in der Pflanzenwelt. Sie war eine der ersten, die Johanniskraut in Europa systematisch beschrieb und es in ihren Klostergärten kultivierte. Auch der Arzt und Alchemist Paracelsus 1493–1541 erwähnte Johanniskraut in seinen Schriften, wobei er die symbolische Bedeutung der Pflanze hervorhob.
Über die Jahrhunderte hinweg wurde Johanniskraut als ein Lichtbringer angesehen, da es im Hochsommer blüht und die Kraft der Sonne in sich vereint. Man sagte ihm nach, dass es in der Lage sei, böse Geister abzuwehren und als Schutzamulett zu wirken. Vor allem in der Volksmedizin und im Brauchtum wurde es als Schutzkraut gegen Unheil und negative Energien genutzt. Man hängte getrocknete Bündel des Krauts über Türen oder Fenster, um Haus und Hof vor bösen Geistern zu schützen.
Ein weiteres spannendes Merkmal des Johanniskrauts ist das sogenannte Johannisblut. Wenn man die Blüten zerreibt, tritt ein tiefroter Farbstoff aus – dieses Phänomen wurde von früheren Generationen oft mit Symbolik und Mystik verknüpft. Der rote Farbstoff Hypericin der austritt, galt als Verkörperung der Sonnenkraft und wurde in Verbindung mit dem Heiligen Johannes dem Täufer gebracht, dessen Blut im Christentum eine starke Symbolkraft besitzt.
Im 16. und 17. Jahrhundert war Johanniskraut in vielen europäischen Kräuterbüchern verzeichnet. Kräuterkundige wie **Leonhart Fuchs**, ein bedeutender deutscher Botaniker, beschrieben die Pflanze ausführlich in seinen Werken, und ihre Bedeutung breitete sich in ganz Europa aus. Die Menschen nutzten es im täglichen Leben für verschiedene Zwecke, und es wurde als unverzichtbar für den Haushalt angesehen.
In der Neuzeit wurde Johanniskraut weiterhin als symbolträchtige Pflanze verwendet. Es verkörpert die Verbindung zwischen Mensch und Natur und erinnert an die Traditionen und Weisheiten vergangener Zeiten. Auch heute noch ist Johanniskraut aufgrund seiner historischen Bedeutung in vielen Gärten und Traditionen präsent, wo es oft mit der Feier des Mittsommers verbunden ist.
Mit seiner tief verwurzelten Geschichte ist Johanniskraut weit mehr als nur eine Pflanze es ist ein Symbol für Licht, Schutz und die Verbindung zur Natur.
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